Die Klima- und Energiepolitik der Europäischen Union verfolgt drei Hauptziele. Zum einen sollen die Emissionen der Treibhausgase gegenüber dem Stand von 1990 um mindestens vierzig Prozent reduziert werden. Außerdem soll die Energieeffizienz um mindestens 27 Prozent gesteigert und der Anteil der regenerativen Energiequellen auf 27 Prozent erhöht werden. Diese Ziele haben die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union bereits im Oktober 2014 angenommen.
Kostenpunkt Klimaschutz
Experten werden nicht müde zu betonen, dass Investitionen in den Klimaschutz auf vielfache Weise rentabel sein werden. Zum einen sind die Kosten für Maßnahmen, die wir jetzt ergreifen, deutlich geringer, als wenn wir damit weiter warten. Außerdem entziehen wir uns mit der Zerstörung der Umwelt und dem fortschreitenden Klimawandel unsere eigenen Lebensgrundlagen. Doch während dies eher nebulöse Aussagen sind, hat die EU ausgerechnet, wo investiert und wie viel Geld in die Hand genommen werden muss, damit sie ihre selbstgesteckten Ziele erreicht. So sind laut der EU zwischen 2011 und 2030 zusätzliche Investitionen in Höhe von jährlich 38 Milliarden Euro nötig, wobei jedoch ein Großteil der Kosten voraussichtlich durch die Einsparungen bei Brenn- und Kraftstoffen ausgeglichen wird. Besonders groß ist die Notwendigkeit von Investitionen im Wohnungs- und Dienstleistungssektor. Damit die ärmeren Mitgliedsländer nicht überdurchschnittlich belastet werden, hat der Europäische Rat außerdem Maßnahmen beschlossen, die diese Effekte abmildern sollen.
Leidiges Thema Treibhausgase?
Die Senkung der Emissionen spielt in jedem Plan für mehr Klimaschutz eine Schlüsselrolle. Die EU hat sich als Staatengemeinschaft vorgenommen, dass die EU-weiten Emissionen um mindestens vierzig Prozent gesenkt werden sollen, wobei die genaue Höhe der einzelnen Mitgliedsländer abhängig von ihren bisherigen und aktuellen Emissionen über oder unter diesem Wert liegen kann. Unabhängig davon konnten die Länder sich selbst ehrgeizigere Ziele geben, als die Vorgaben aus Brüssel verlangten. So setzte sich beispielsweise Portugal einen deutlich höheren Anteil der erneuerbaren Energien an der gesamten Stromerzeugung zum Ziel, als es laut dem für das Land verhandelten Wert hätte erreichen müssen.
Ziel: karbonfreie Wirtschaft
Die EU hat sich das Ziel gesetzt, dass der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2020 auf zwanzig Prozent erhöht wird. Dafür mussten die einzelnen Mitgliedsstaaten Pläne vorlegen, mit welchen Maßnahmen sie dieses Ziel erreichen wollten. Nach der Verabschiedung dieser Maßnahmen hat die EU alle zwei Jahre einen Bericht verabschiedet, in dem sie über die Fortschritte der einzelnen Länder in diesem Bereich informiert hat. Eine wichtige Rolle spielen hierbei die Energiegewinnung aus Biomasse, da sie sowohl die Abhängigkeit von Energieimporten und die Emissionen der Treibhausgase, als auch die Nutzung von Biotreibstoffen reduziert, da diese die Abhängigkeit des europäischen Transportsektors von fossilen Treibstoffen senkt.
Doch auch die Nutzung vielfältiger weiterer regenerativer Quellen zur Energiegewinnung sollen berücksichtigt werden, damit die Stromproduktion innerhalb der EU nachhaltiger wird. Gleichzeitig erhofft die EU sich von diesen Maßnahmen einen positiven Effekt auf Innovationen und Arbeitsplätze.