Es war zur Gewohnheit geworden, dass im Vorfeld von Klimakonferenzen die Erwartungen in unerreichbare Höhen geschraubt wurden und die meist butterweichen Abschlusserklärungen für allgemeine Enttäuschung sorgten. Die Mahnungen von Umweltschützern verhallten scheinbar ungehört und die Regierungschefs schienen für die zunehmende Dringlichkeit der Problematik völlig unempfänglich zu sein.
Der Paukenschlag
Nachdem die Hoffnungen sich im Nachhinein bis dahin jedes Mal als überzogen herausgestellt hatten, waren die Erwartungen an das Treffen in Paris gering. Wieso sollte dieses Mal der Durchbruch gelingen, auf den stets hingefiebert worden war und der dann doch an den auseinanderdriftenden Interessen der einzelnen Staaten gescheitert war? Doch dann geschah das, womit eigentlich kaum noch jemand gerechnet hatte: 195 Länder einigten sich auf ein allgemeines, rechtsverbindliches und weltweit gültiges Klimaschutzabkommen. Zudem verpflichteten sich die Staaten, die das Abkommen unterschrieben hatten, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, damit die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad begrenzt werden konnte. Selbst der bis dahin notorische Bremser China war mit im Boot und erkannte die Notwendigkeit an, den Anstieg der weltweiten Durchschnittstemperatur zu begrenzen. Als Ziel war zwar die Begrenzung auf maximal zwei Grad festgeschrieben, aber gleichzeitig verpflichteten sich die Staaten, den Temperaturanstieg möglichst bei 1,5 Grad zu stoppen.